Service und kundenunfreundliches Verhalten bei Providern: united domains


Immer mal wieder ärgert mich die Kundenfreundlichkeit mancher Unternehmen. Einiges zu dem Service von t-online als Provider habe ich bereits in dem Artikel zu Fehlermeldungen geschrieben. Über die verschiedenen Aspekte großer Provider im Vergleich zu eher kleineren Unternehmen habe ich im Artikel Provider/ Hoster von Webspace Hostloco, Strato 1 & 1 Artikel berichtet.
Heute geht es um united domains, über die ich mich jetzt schon länger immer mal wieder aufrege.

Zum Start der *.eu-Domains war united schneller, als die meisten anderen Anbieter und bot die Möglichkeit einer Domainreservierung recht früh an. Damals habe ich dort vier Domains bestellt. Zu keinem Zeitpunkt erschien mir das Unternehmen so verlockend, dass ich dort auch Webspace wollte. Die Domains wurden daher schlicht auf andere Domains umgeleitet, da ich keine davon als eigenständige Domain brauchte. Zunächst vergaß ich dann, dass diese Domains nicht an gleicher Stelle waren, wie unsere anderen Domains.

Versuch zu kündigen Teil I

Nach einem Jahr kam die Rechnung für die ersten beiden Domains für ein weiteres Jahr. Meine kurze Rückfrage im April 2007 ergab, dass sich für keine der Domains mehr etwas machen ließ, da ich spätestens Anfang Februar hätte kündigen müssen. Nun gut, schade dass die Frist so lang ist, aber nicht mehr zu ändern.

Versuch zu kündigen Teil II

Dieses Jahr war ich klüger. Ich kündigte brav per Fax die vier Domains. Ich bekam auch eine Bestätigung, allerdings mit dem Hinweis:

Sollte der Transfer zum neuen Provider innerhalb von 60 Tagen nicht vollständig abgeschlossen werden, so wird die Transferfreigabe Ihrer Domain wieder zurückgesetzt. Ein Transfer kann dann nur durch ein erneutes Providerwechselschreiben gestartet werden. Die vertraglichen Abrechnungszeiträume laufen ungekündigt weiter. Das Providerwechselschreiben muss united-domains 2 Monate vor der jährlichen Verlängerung der Domain vorliegen (2-monatige Kündigungsfrist).

Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass lt. unseren AGB bei einer Kündigung des Vertrages vor Ende der abgelaufenen Registrierungsperiode, kein Anspruch auf eine Verrechung oder Erstattung des entrichteten Jahresbeitrages besteht. Weiterhin bleibt der Kunde für die zum Kündigungszeitpunkt bereits fällig gewordenen oder noch fällig werdenden Entgelte in vollem Umfang leistungspflichtig.

Manchmal bin ich wohl schwer von Begriff, mir war nicht so recht klar, was das soll, daher fragte ich nach:

Laut Vertrag muss ich mindestens zwei Monate zuvor kündigen, meine Verträge laufen bis Anfang April, wenn mein neuer Provider den Umzug innerhalb von 60 Tagen durchführt, dann müsste ich mindestens einen Monat doppelt bezahlen?

Das kann nicht sein, dass ich in jedem Fall einen Monat doppelt bezahle, weil ich gar nicht anders sicher kündigen kann, oder?

Die Antwort kam wie folgt:

„Bitte lassen Sie uns zwei Monate vor dem gewünschten Umzugstermin erneut ein Providerwechselschreiben zukommen. Sobald der Transfer vollzogen wurde, fällt bei dem neuen Provider dessen Jahresgebühr an. Achten Sie bitte darauf, dass der Transfer vor der Verlängerung bei uns abgeschlossen wird, damit keine weitere Verlängerung/Berechnung über uns erfolgt. „

Nach nochmaliger Nachfrage kam diese Ergänzung:

Aufgrund des Providerwechselschreibens von Anfang Januar (Freigabe der Domain „*.eu“ am 09.01.2008) haben Sie die Kündigungsfrist eingehalten. Wenn Sie uns nun 60 Tage vor dem gewünschten Umzugstermin erneut ein Providerwechselschreiben zukommen lassen, entsteht Ihnen kein Nachteil. Achten Sie bitte nur darauf, dass der neue Provider den Transfer vor der Verlängerung komplett abgeschlossen hat.

Kündigung klappt nicht

Ich fragte nochmals nach, bekam aber keine Antwort mehr. Für mich ist es nicht nachvollziehbar, warum ich zweimal kündigen soll. Klar, wäre es nur eine Domain gewesen, hätte ich wohl einfach den Wechsel früher veranlasst und mir den Aufwand gespart. Es ging jedoch um vier Domains, damit um 10.- Euro für diesen einen Monat, daher fragte ich überhaupt. Nachdem mir auffiel, was das für eine kundenunfreundliche Abzocke ist, wurde ich bockig, denn jetzt ging es mir ums Prinzip.

Vermutlich hat sich united domains soweit abgesichert, dass dieses Vorgehen aufgrund ihrer AGB zulässig ist. Das ändert aber nichts daran, dass sie damit Geld verdienen, dass sie Zeiträume setzen, die in der Praxis nur mit Mehraufwand für die Kunden, entweder zeitlich oder finanziell, handhabbar sind.

Rechnung trotz Kündigung

Ich ließ es jetzt also drauf ankommen (und kündigte nicht nochmal): …und siehe da pünktlich flatterte mir die Rechnung ins Haus, die selbstverständlich nur per Lastschrift oder Kreditkarte eingezogen wird. Nicht, dass da noch jemand auf die Idee kommt sich zu wehren.

In einigem weiteren Hin und Her per Mail, bat ich mehrfach um eine anderweitige Regelung der Angelegenheit:

Ich bitte jetzt nochmals um eine Kulanzregelung bezüglich der fristgerecht gekündigten Domains, die auch laut Ihrer Oberfläche auf ‚freigegeben zum Transfer‘ stehen.

Mahnung trotz bestätigter Kündigung

Der Umzug ist inzwischen vollzogen, die Lastschrift habe ich zurückgehen lassen. Wenige Tage später kam die nächste Rechnung für weitere Domains.

Ich habe mir die AGB angesehen und ich konnte die Stelle nicht finden, die sagt, dass ich ein weiteres Mal kündigen muss, falls der Transfer abgeschlossen nicht vor Vertragsende abgeschlossen ist. Daher habe ich jetzt ein weiteres Mal nachgefragt, mit welchem Recht das Unternehmen die Zahlung von mir möchte. Inzwischen kam die Mahnung zur Zahlung auch schriftlich mit Hinweisen, dass bestehende Domains abgeschaltet würden, falls ich nicht bis spätestens Anfang Mai zahle. Diese Ankündigung stört mich nicht, da inzwischen keine Domain mehr bei united domains liegt.

Strato und Kündigung

Selbst von Strato, also einem großen Unternehmen mit sehr starren Regeln, kenne ich einen Fall, mit völlig anderem Verhalten. Einer unserer Kunden vergaß sich um eine gekündigte Domain zu kümmern, hat Strato innerhalb einiger Monate und mehrfach nachgefragt, aber die Reaktion abgewartet. Zu keinem Zeitpunkt kam da ein Hinweis in Richtung, dass die Kündigung damit nicht mehr gültig sei.

Schau’n wir mal, wie das Ganze ausgeht, mein subjektives Rechtsempfinden sagt mir, dass ich im Recht bin…
Teil II united domains fordert Webspacekosten trotz wirksamer Kündigung


16 Antworten zu “Service und kundenunfreundliches Verhalten bei Providern: united domains”

  1. Lustig, Deine Erfahrung mit United Domains. Ich habe gerade ähnliches erlebt, als ich unverschämterweise versuchte, für meine neue Kundin eine Domain von United Domains zu Strato umzuziehen. In FÜNF Tagen soll angeblich alles über die Bühne gegangen sein, nach 3 Wochen und stapelweise gefaxten Dokumenten von der Geburtsurkunde bis zur Schufa-Auskunft waren wir noch immer bei United Domains. Heißa, da kommt Freude auf. Mittlerweile haben alle mindestens 4 graue Haare mehr aber sind letztendlich in unserem neuen Domizil angekommen.
    :-)
    Viele Grüße
    Frank

  2. Hi Frank,
    nun, weitere graue Haare konnte ich ja nicht bekommen… ;-) Aber leider, ist mein Problem mit dem Laden noch immer nicht erledigt. Trotz unzähliger weiterer Mails, Fax usw. bestehen sie noch immer auf Zahlung und haben inzwischen auch ein Inkassobüro eingeschaltet.

    Ich überlege noch wie weit ich gehen will, einerseits geht’s mir um’s Prinzip, ich finde es einfach unfair, wie united-domains mit ihren Kunden umspringt. Andererseits geht es ja nicht um Unsummen, deshalb bin ich der Meinung, dass ein Gerichtsverfahren im Grunde wohl auch nicht sehr sinnvoll ist…

    Sobald die Geschichte aus meiner Sicht erledigt ist, werde ich auch nochmal berichten.

  3. United Domains versucht Kunden durch angebliche Zahlungsversäumnisse abzuzocken. DIe wollen sich an Mahngebühren bereichern. Bei manchen Kunden drehen sie von selbst die Zahlen der Kontonummern, um so kein Geld abbuchen zu können. Und der Verbraucher ist der Dumme dann. Er kommt dann automatisch in Zahlungsverzug.
    Außerdem steckt United Domains hinter Abzockseiten, wie z.B. Reichtumssts.com usw.

  4. @Sebastian
    Inwieweit united domains bewusst und absichtlich durch Zahlungsversäumnisse abzuzocken versucht kann ich nicht beurteilen. Ich hatte in dieser Hinsicht keine Probleme.

    Für mich wirken allerdings die AGB, die erfordern, dass man entweder einen Teil der Beiträge verfallen lässt oder zweimal kündigt schon beabsichtigt und keineswegs korrekt.

    In welchen anderen Bereichen das Unternehmen tätig ist, damit habe ich mich nicht befasst.

  5. Das United Domains es vor allem mit Lockvogelangeboten probiert Kundendaten zu erhalten und diese dann trotz zigfacher Kündigungen nicht mehr herauslasst wird bei den 1 Euro Domains und den AGB`s die schon fast an Nötigung und Menschenrechtsverletzung deutlich. So enthält UD sogar das gesetzlich vorgeschriebene Widerufsrecht. Deshalb sollte im Prinzip kein enziger Vertrag gerichtsfets sein.

    Es klingt vielleicht blöd, aber das Einzige was hilft ist richtig medial Druck zu machen: leserbreife, an das Fernsehen und eure Lokalzeitungen wenden und sogar BILD hilft einschalten. So ein Unternehmen muss von uns gemenam bekämpft und aus dem markt gedrängt werden. Rechtsschaffende, ehrliche Bürger- wehrt euch den gierigen Kapitalisten von United-Domains.

  6. @Karl Muriel
    Sich wehren gegen große Firmen, klappt auch aus meiner Sicht am besten, indem man es veröffentlicht, damit steht man nicht mehr als Einzelperson, gegen ein großes Unternehmen.

    Bisher zumindest hat sich United Domains nicht mehr gemeldet, aber wie ich ja schon schrieb:United Domains verglichen mit einem Mietvertrag

    Sie haben drei Jahre Zeit es sich zu überlegen…
    Falls nochmal was kommt, werde ich berichten.

  7. Es gibt jeden Mittwoch eine kostenfreie Rechtsberatung bei Computer Bild zu diesem Thema, ich werde da heute einmal anrufen und auch ansonsten die Lokalredaktionen in Starnberg informieren. Denn das United Domains denen gegenüber dermaßen unverschämt auftreten wird vermute ich nicht.

    Es wäre hilfreich wenn sie ihre Erfahrungen ebenfalls heute an die Redaktion@computerbild.de, sowie an die BILD selbst melden würden. AUch die Süddeutsche Zeitung, die in Starnberg erscheint wäre ein guter Ansprechpartner.

    Weiterhin empfehle ich Strafanzeige zu erstatten.

  8. Nach der Konsultation eines Anwalts empfehle ich aussitzen, und wenn UD etwas in der Hand hat werden sie Klagen. Jedoch ist die Chance dass sie klagen relativ gering, da dabei auch ihre AGB`s einer Überprüfung unterzogen würden.

  9. @Karl Muriel, sorry ich bin ziemlich erkältet, war nur teilweise online heute und stehe leicht neben mir…
    Wie in den anderen Artikeln hierzu (siehe Link im Kommentar #7) bereits beschrieben, ich hatte mit meinem Anwalt gesprochen, der mir empfahl Widerspruch einzulegen und es drauf ankommen zu lassen.

    Auch er war der Meinung, dass United Domains es wahrscheinlich nicht auf eine Klage ankommen lassen wird, da dann auch ihre Seite untersucht würde. Darüberhinaus wäre der Gerichtsstand hier bei mir und nicht bei denen vor Ort.

    Mir war und ist wichtig, das Ganze öffentlich zu machen, deshalb meine Artikel hier.

  10. Bin gerade auf diesen Artikel gestoßen, da ich lustigerweise ein ähnliches Problem mit der Domain einer Bekannten bei einem anderen Anbieter habe.

    Äh…nur mal der Information wegen…wolltest Du nun kündigen oder zu einem anderen Anbieter umziehen? Denn das sind doch eigentlich zwei ganz unterschiedliche Dinge. Wenn Du nämlich zu einem anderen Anbieter umziehen wolltest und der es nach 60 Tagen immer noch nicht geschafft hat (im Normalfall sollte sowas binnen einer Woche über die Bühne sein), ist es mit derjenigen Firma dann ebenfalls nicht so weit her, oder?

    Es wundert mich nur gerade, denn ich habe selbst ein paar Namen unter Endungen, die nur united-domains anbietet. Und bislang haben die sich äußerst kulant gezeigt, was meine Schusseligkeit mit Kündigungsfristen angeht. So lange die Domains noch nicht verlängert waren, konnte ich auch während der letzten zwei Monate noch kündigen oder wegziehen, ohne einen Cent draufzuzahlen.

  11. Heinz: wolltest Du nun kündigen oder zu einem anderen Anbieter umziehen?

    Ich wollte umziehen, deshalb bei united kündigen.

    Heinz: und der es nach 60 Tagen immer noch nicht geschafft hat (

    Ich hab gerade hier im Artikel mal noch auf Teil II der Geschichte hingewiesen, einen Teil III gibts auch noch, Link dazu am Ende vom zweiten Teil. Ich glaube wenn du dort nachliest, sind deine Fragen beantwortet.

    Heinz: haben die sich äußerst kulant gezeigt, was meine Schusseligkeit mit Kündigungsfristen angeht.

    Lies mal noch die anderen Beiträge, Kulanz kann ich gar nicht bestätigen.

    Wenn du dann noch Fragen hast, melde dich einfach nochmal.

  12. Wie ist der Stand der Dinge?

    Ich habe damals 13 .eu Domains für 1€ bei United Domains registriert und rechtzeitig 2 Monate vorher gekündigt. Allerdings bekam ich keine Antwort. Ich musste United Domains nochmal anschreiben um festzustellen, dass die Kündigung nicht angekommen sei. Ist klar.

    Die Domains sind jetzt trotzdem gelöscht, United Domains muss keine Gebühren für eine Verlängerung bezahlen. Auch habe ich keine Webspace o. ähnlich, was United Domains etwas kosten würde. Trotzdem bekam ich heute eine Rechnung von 377€ !!!

    Unglaublich, das werde ich bis zu meinem Tod nicht bezahlen.

  13. ranmakun: Wie ist der Stand der Dinge?

    So wie es aussieht, haben sie wirklich aufgegeben, siehe auch:

    http://www.utele.eu/blog/rundums-web/united-domains-fordert-webspacekosten-trotz-wirksamer-kuendigung

    http://www.utele.eu/blog/rundums-web/was-hat-ein-mietvertrag-mit-einer-domain-zu-tun

    Die Verjährung der Angelegenheit endet erst im kommenden November, da jedoch jetzt über zwei Jahre nichts mehr kam, gehe ich davon aus, dass sich die Angelegenheit erledigt hat…

  14. Ich hatte 10 Domains für 1€ bei United Domains registriert! Auf eine fristgerechte Kündigung bekam ich keine Antwort. Der Preis pro Domain stieg im zweiten Jahr auf 12€.
    United-Domains mahnte und ich bezahlte den für 2009 offenen Betrag und kündigte nochmals fristgerecht!
    Wieder keine Antwort.

    Heute 4.03.2011, kam ein eingeschriebener Brief, worin zu lesen ist:
    Hiermit machen wir von unserem Sonderkündigungsrecht aus wichtigem Grund gebrauch und kündigen fristlos das zwischen Ihnen und der United-Domains AG bestehende Gesamtvertragsverhältnis.

    Der Rechnungsbetrag bleibt trotz sofortiger Kündigung offen und stellt eine Forderung der United-Domains AG dar, die per Gericht beigetrieben wird.
    Es geht nun um 134.-€, die trotz zweimaliger fristgerechter Kündigung eingefordert werden.

    Ich kann nur Jedem raten, einen weiten Bogen um United-Domains AG zu machen um sich nicht unnötig aufregen zu müssen.
    Mich wundert, dass solche offensichtliche Abzocke in einem Rechtsstaat wie Deutschland ohne Konsequenzen bleibt.

    Ps.: Ich werde sicher nichts mehr bezahlen!

    Werde über den weiteren Verlauf berichten.

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