Bücher, fachlich, persönlich, witzig, lehrreich, beklemmend…


Ich lese seit Grundschulzeiten gern und viel. Zu Teenagerzeiten kam immer mal wieder die Frage: „du kannst doch nicht schon wieder lesen?!“

Doch konnte ich, und kann ich auch noch immer. So ab und zu kommt es bis heute vor, dass ich an einem Buch hängen bleibe, alles andere liegenlasse und erst aufhöre zu lesen, wenn das Buch zu Ende ist. Fachliches lese ich viel auch online, aber ohne Bücher geht es nicht, deshalb lese ich auch immer mal wieder Fachbücher. Dany vom DanyWeb geht es ähnlich, da sie gern auch in Blogs mehr über Bücher und Autoren lesen möchte, veranstaltet sie die Blogparade Bücher, die Parade läuft noch bis morgen, 31.1. zu ihren Fragen:

Welche fünf Bücher möchte ich vorstellen?

Bei meiner Auswahl habe ich versucht Bücher zu nehmen, die nicht gerade auf den ersten zehn Plätzen der Bestsellerlisten stehen, in der Hoffnung, dass für manche noch was Neues dabei ist. Ich fange mit zwei Fachbüchern an, die aus meiner Sicht erwähnenswert sind.

CSS gepackt von Susanne Jäger, mehr dazu in der ausführliche Rezension

Ein Buch, das ich einmal ganz gelesen habe und noch einiges Neues gelernt habe. Inzwischen das Buch, welches immer in der Nähe liegt, wenn ich ein Layout entwerfe, da alle wichtigen Selektoren und ihre möglichen CSS-Eigenschaften (Cascading Style Sheets) inklusive der Haken und Ösen erwähnt werden. Mir dient das Buch als Nachschlagewerk für seltener Genutztes, sowie als erster Hinweis, wenn irgendwas nicht auf Anhieb so klappt, wie erhofft.

Transcending CSS von Andy Clarke und Molly E. Holzschlag, eine lesenswerte Besprechung gibts von Peter Müller

Zunächst ist das Buch einfach schön, es sieht schön aus, hat schöne Bilder, ein klasse Layout… Beim Lesen beeindruckten mich seine klaren Richtlinien und Hinweise des Vorgehens, die ich sonst gerade bei den Grafikdesignern oft vermisse. Anregend und begeisternd beschreibt der Autor seine Ideen nicht immer vom Minimum auszugehen, sondern ruhig auch mal dem ein oder anderen modernen Browser Anspruchsvolleres zu liefern als den veralteten Versionen.

Mma Ramotswe von Alexander McCall Smith

Ich mag Bücher, die mich auch mal in eine Ecken der Welt führen, von denen ich fast gar nichts weiß. In diesem Fall spielen die Bücher in Botswana, der Autor hat dort einige Jahre gelebt. Anhand von Mma Ramotswe, der Inhaberin der No. I Ladies‘ Detective Agency in Gaborone, der Hauptstadt des Landes beschreibt er bildhaft das Leben und Treiben in diesem Land.

Die letzten beiden Büchern sind zu einem Thema, das keineswegs amüsant ist, trotzdem sind beide Bücher nicht nur informativ, sondern auch unterhaltsam. Adriana Stern schreibt zu ihren Gründen das Thema aufzugreifen:

„Über multiple Kinder, Jugendliche und Erwachsene wird nicht sehr viel berichtet. Auch deshalb habe ich dieses Buch geschrieben. Denn wenn du dir vorstellst, dass an deiner Schule von einhundert Schülern ein Schüler oder eine Schülerin multipel ist, dann sind das auf eine Kleinstadt wie Oldenburg (mit 160.000 Einwohnern) umgerechnet schon 1.600 Menschen.“

Multipel, multiple Persönlichkeitsstörung (MPS) oder in korrekter Version dissoziative Identitätsstörung, wird die Fähigkeit genannt, mehrere Persönlichkeiten innerhalb eines Menschen auszubilden. Weitere Literatur zu diesem Thema gibts auf der Seite www.innifer.de.

Hannah und die Anderen von Adriana Stern über das Buch

Als Jugendbuch gedacht, eignet es sich auch für Erwachsene, die mehr über dieses Thema wissen möchten; spannend und gut geschrieben.

Ich und die Anderen von Matt Ruff

Beklemmend lebendig und doch ohne reißerisch zu werden, erzählt der Autor über zwei multiple Persönlichkeiten und wie sie damit umgehen.

Subjektiv

Zur Frage welchen Autor, welche Autorin ich erwähnenswert finde:

Ich bin kein Fantasy-Fan, ich habe Herr der Ringe gelesen und Harry Potter, aber davon abgesehen habe ich eine eindeutige Vorliebe für realistische Geschichten. Gerade weil sie viel diskutiert ist, möchte ich sie als Autorin erwähnen: J.K. Rowling. Nein, nicht weil ich es gut finde, wie sehr der Hype um Harry Potter Ausmaße annahm, die ich nicht für möglich gehalten hätte; sondern weil ich glaube, dass gerade deshalb manche die Bücher gar nicht erst lesen wollen.

Wer Spaß hat an spannenden Geschichten, wer sich gerne auch mal ganz in ein Buch vergräbt und womöglich ab und zu gern englischsprachige Bücher liest, sollte es mit Harry Potter versuchen. Ich finde es traumhaft, wie es der Autorin gelingt alle Charaktere so deutlich sprachlich zu unterscheiden. Ohne Namensnennung ist bei allen Hauptpersonen an der Art sich auszudrücken klar, um wen es geht. Klar, die ersten Teile von Harry Potter sind eher Jugendbücher, für die letzten Teile gilt das jedoch nicht.

Fasziniert war ich vom siebten Band. Ich hatte die ersten Teile gelesen, klar. Ich hatte auch gehofft, dass noch ein schöner letzter Teil dabei herauskommt. Doch mit welcher Dynamik und Spannung sie den letzten Teil begann, das war klasse. Nach den ersten Seiten, dachte ich: „Moment, nicht ganz so schnell, ich fange doch grad erst wieder an…“ Erstaunlicherweise hielt sie das unglaubliche Tempo des Buches durch.

Welches Buch, ich mit meiner Kindheit verbinde, will Dany wissen? Schwierig, es gibt nicht das eine Buch für mich. Ich habe viele eher ältere Jugendbücher gelesen, weil die bereits da waren und nicht gekauft werden mussten, dazu gehörte auch die ganze Nesthäkchen-Serie, die ich mochte. Die andere Richtung eher selbst gekaufter Bücher und Schallplatten waren die Geschichten von Karl May über den wilden Westen, insbesondere über Winnetouuuuuuuuuu ;-) Diesen Freudenschrei konnte man von mir hören, wenn es eine neue Platte gab oder einer der Filme kam.

Ein echtes Lieblingsbuch habe ich nicht. Grundsätzlich mag ich Serien früher Nesthäkchen, mal Harry Potter, mal Wallander, mal … Ich freue mich riesig, wenn ich ein Buch mag und feststelle, es gibt da noch einige mehr. Anfangs mochte ich z.B. den Commissario Brunetti von Donna Leon sehr gern, leider ließ da irgendwann die Qualität der Bücher so nach, dass ich keine Lust mehr auf weitere hatte.

Ein absolut überschätzes Buch wüsste ich jetzt nicht. Bücher müssen auch zu ihren Lesern passen, manche hochgelobte Bücher mochte ich gar nicht, andere fand ich klasse. Womit ich nicht gerechnet hatte, waren die letzten etwa zweihundert Seiten von Herr der Ringe. Das Buch als solches (ich habe die drei Bände in einer englischen Taschenbuchausgabe gelesen) mochte ich schon, aber manches zwischendrin und vor allem diese letzten 200 Seiten, die waren für mich eine harte Geduldsprobe. Meines Erachtens war die Geschichte zu Ende, aber J. R. R. Tolkien fing grad nochmal an, noch dieses und jenes zu erzählen. Der Verfilmung nach zu urteilen ging es den Verantwortlichen ähnlich wie mir, denn da passen für mich die Verhältnisse des Gesamtwerks zur Länge des Schlussteils.


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