Weihnachtspäckchen nach Palästina schicken


  • utele frido und Päckchen für Rüdi Weihnachtspäckle

Rüdiger ist ja grad in Palästina, siehe z.B. Berichte der Freiwilligen. Es ist das erste Mal, dass er im Advent nicht hier ist und auch an Weihnachten werde ich ihn nicht sehen. Ursprünglich wollte ich bereits zum Advent ein Päckchen schicken, Rüdi hat sich auch explizit eins gewünscht. Aber ich wusste nicht so recht, was ich da reinpacke, denn da darf ja nicht alles rein, darüber habe ich letztens schon mit Rüdi gechattet:

  • 02.12. 23:19:04 | Ute: ist nicht so einfach mit irgendwas
  • 02.12. 23:19:09 | Ute: nicht flüssig
  • 02.12. 23:19:12 | Ute: nicht essbar
  • 02.12. 23:19:16 | Ute: nicht lebendig
  • 02.12. 23:19:18 | Ute: keine Bombe
  • 02.12. 23:19:19 | Rüdi: doch essbar geht schon
  • 02.12. 23:19:22 | Ute: keine Drogen
  • 02.12. 23:19:28 | Ute: …
  • 02.12. 23:19:31 | Rüdi: keine waffen
  • 02.12. 23:19:37 | Ute: genau
  • 02.12. 23:19:56 | Ute: gibt ja kaum noch was, was dich sonst interessieren könnte… ;-)
  • 02.12. 23:20:03 | Rüdi: ich fänd spekulatius ohne mandeln cool :lol:

Nun gut, ich habe jetzt also einen Karton einfache Spekulatius im Penny gekauft und eingepackt. ;-) So ähnlich jedenfalls…

Die Adresse ist furchtbar lang:

  • Rüdis Name
  • Name wohin es soll
  • c/o Talita
  • Straße
  • Ortsteil
  • Postfach
  • PLZ und Ort
  • Land

…und das mir, ich habe ja nicht grad eine zierliche Handschrift, ich musste ziemlich klemmen, um es irgendwie hinzubekommen.

Ich habe also die Kiste ausgestopft mit Papier und Plastiktüten, habe die Spekulatius reingelegt, waren die jetzt doch mit Mandeln?! ;-) (Rüdi kann ja auch lesen…)

Obendrauf wieder Papier soll ja nicht rutschen, dann wieder eine Tüte, es regnete hier grad, da dachte ich wassersicher wäre auch gut.

Nach längerem Suchen, wegen grad Baustelle, fand ich Aufkleber und so Zeug:

  • Zuerst einmal auf Papier für oben ins Päckchen einen Zettel mit der Adresse und dem Gruß an Rüdi.
  • Karton zumachen und jetzt der erste Aufkleber – hm, nicht ganz so gut – denn eigentlich war das ein Blatt mit vielen kleinen Aufklebern… Nun gut, nicht so schlimm, es muss ja noch was drumrum.
  • erstmal Klebband um den Karton, damit der nicht aufgeht unterwegs
  • jetzt folgt das Packpapier, drumwickeln, Kanten, Ecken und so mit Paketklebband und so sichern
  • nächsten Aufkleber beschriften
    • ups das war ein transparenter Aufkleber
    • aber blauer Edding auf blauem Packpapier?
    • hm, also vorsichtig den Kleber halten
    • ein weißes Papier suchen
    • weißes Papier dahin kleben wo Text steht
    • vorsichtig den Aufkleber aufs Päckchen
    • naja war ein bisschen knapp, besser den Aufkleber noch mit etwas Klebband extra festmachen
  • nach
    • dreimal Adresse schreiben
    • einigen Schichten
    • ein fertiges Päckchen, siehe Bild von utele und frido mit Päckchen auf der Baustelle
  • nächster Schritt zur Post :-( mir fallen schon beim Gedanken daran alle schlechten Erlebnisse mit der Post im Dezember ein, aber es half ja alles nichts, es musste zur Post…
    • nun gut, hm, als ich um die Ecke spaziere noch keine Schlange vor der Tür, daraus folgt weniger als dreißig Meter Schlange, prima :-)
    • beim noch näher kommen, mal kurz Bedenken, ob womöglich zu ist, denn niemand stand draußen vor der Türe
    • selbst im Vorraum noch kein Mensch, erst innen standen ein paar, grob geschätzte Wartezeit unter zehn Minuten :-)
    • ich bin ja lernfähig, aus anderen Situationen weiß ich,
      • niemals mit Päckchen ohne ausgefüllte Karte zum Schalter kommen, das gibt richtig Ärger
      • und es dauert ewig wegen zweimal anstellen
    • was muss auf die Karte? Na klar in winzige Felder die Riesenadresse, na toll… klappte jedoch noch erstaunlich gut…
    • mit halbem Ohr höre ich mehrfach freundliche Begrüßungen hinter mir, sehr komisch, bin ich wirklich in der Post?
      • beim Umdrehen stelle ich fest: „wow, nur noch zwei vor mir“
      • sehr kurze Zeit später bin ich dran, die Dame begrüßt mich freundlich
      • zeigt mir, wo ich das Paket am besten hinschiebe
      • erwähnt freundlich, dass die Paketkarte falsch sei
      • während ich sie richtig ausfülle, schaut sie freundlich nach, was wir bedenken müssen
      • das Päckchen selbst geht zunächst nur bis Israel
      • Landweg oder Luftweg
      • Gewichtsproblem? Nein, passt noch
      • Zollerklärung
        • wie jetzt Zoll, ich soll reinschreiben was drin ist? Na gut, dann eben das…
        • Moment sagt sie, wir sollten erst nachsehen in welcher Sprache das sein muss…
        • meinen Kommentar „englisch“ doch wohl?!
        • beantwortet sie mit:“Nö, keineswegs immer“
        • es geht aber gut, denn neben Hebräisch, Arabisch, Französisch darf doch auch Englisch benutzt werden
        • hm, und was schreibe ich jetzt? Spekulatius ist glaub nicht englisch, na gut, dann schreibe ich halt Cookies, das wird schon passen
        • auf meine Frage wie genau das sein müsse (mit oder ohne Mandeln…) meinte sie, so ungefähr sei in Ordnung, durchleuchtet werde sowieso und wenn sie es aufmachen wollen, machen sie auf…
      • freundlich und hilfsbereit erklärte sie mir die Versicherungsunterschiede
      • die Laufzeit je nach gewähltem Weg
      • und die Preise, kann sein ich bin kleinlich, aber 16 Euro Aufschlag für den Luftweg, der mit 6-8 Tagen angegeben ist
      • statt dem Landweg mit 8-10 Tagen… och nö, so wenig fand ich auch die 32 Euro für das Päckchen an sich schon nicht…

Sie meinte es gut, als sie aufmunternd sagte:“ das müsste bis Weihnachten klappen!“. Ich überlege ja jetzt schon, ob ich Rüdi fragen soll, ob es angekommen ist, aber nach rund acht Stunden, statt acht Tagen, ist es wohl eher unwahrscheinlich… ;-)

Ich berichte wieder…


4 Antworten zu “Weihnachtspäckchen nach Palästina schicken”

  1. Gestern kam es an, unversehrt und ungeöffnet, aber irgendwie finde ich 15 Tage schon lang… Hier, in Jerusalem, auf dem Markt versprechen alle Händler, dass sie verschicken würden, was man kauft und dass es in höchstens vier Tagen ankäme… ;-)

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