Das ist kein Spiel: gute und schlechte Nachrichten aus dem Nahen Osten


Die gute Nachricht zuerst:

Philip Rizk, der deutsch-ägyptische Blogger ist wieder frei, mehr siehe Bericht von Andre Marty.

Ob er selbst wieder bloggt, lässt sich für mich grad nicht feststellen, sein Blog ist im Moment nur für geladene Leser geöffnet, verständlich…

  • It's not a game…Das ist kein Spiel :::  Mauer in Palästina

Die schlechte Nachricht erinnert an hessische Verhältnisse

Das Wahlergebnis in Israel ist denkbar knapp. Die Wahlbeteilidung war nicht sehr hoch, warum wohl lässt sich dem Gespräch bei Andre Marty entnehmen.

Wie die arabischen Länder darauf reagierten, davon berichten Carsten Kühntropp bei tagesschau.de und Julia Gerlach fürs ZDF.

Die palästinensische Presse schrieb:

„Ähnlich pessimistisch kommentiert auch die Presse in Palästina selbst: ‚Das Resultat wird das bekannte sein: Mord, Siedlungen und Zerstörungen‘, schreibt „Al Hayat al Jedida“, die offizielle Zeitung der Palästinensischen Verwaltung von Mahmud Abbas.“

Auch die Freiwilligen sind nicht gerade begeistert, Tobias:

„Liebe Erzeugergeneration, liebe Wiesel und alle anderen Schwestern und Brüder im Glauben den Herrn,

wer die gestrige Wahl zur Knesset beobachtet hat, dem ist sofort klar, dass die gestrigen Unwetter ein Zeichen Gottes waren! Nur welches? Auf den ersten Blick würde man vermuten, dass Allah den Hagelsturm und die Gewitter über sein Palästina gejagt hat, um seinen Zorn über die vielen rechten Stimmen auf die Entfernte, die Heilige, auf Al Quds zu jagen.
Kenner wissen jedoch: es kann nur G“t gewesen sein, denn Allah hat keine Permit mehr für Westjerusalem. Der jüdische G’tt ist stinksauer, dass es solch moderne, grüne und vor allem linke Parteien gibt. Deren Mitglieder tragen keine Schläfenlocken und fordern einen Palästinensischen Staat. Ya Haram! Deshalb schickte er uns als Zeichen seiner Wut dieses Unwetter über die Stadt.
In Tel Aviv, wo viel mehr links gewählt wurde als in Yerhushalyim, hört man, hat er alle Hochhäuser einstürzen lassen.

Willy Brandt Center, Jerusalem, äh Al Quds, nö Yerushalyim – ach dazwischen eben! Tobi:
„Dem Frieden so entfernt wie noch nie, haben wir uns einer neuen Branche zugewandt: Wildwasser-Rafting. Da bei dem schweren Unwetter unsere Hauptwasserleitung auf dem Dach durchbrach, haben wir nun einen Sturzbach, der sich durch den Garten, die Treppe hinunter in die Tiefe stützt. Für ein paar Shekel können die Kinder jetzt mit dem Boot durch die Fluten fahren.
Leider wurden auch Telefon und Internet schwer in Mitleidenschaft gezogen, sodass wir den Tag nur mit Kaffee trinken verbringen konnten. Ist auch nicht weiter schlimm, das Geschäft mit dem Frieden lohnt nicht mehr, wir werden jetzt Regenschirme herstellen und verkaufen.
DubiSchwad war auch bei uns eine riesen Sause: nachdem wir morgens dem Feigenbaum gratuliert haben, ging es ab in die Baumschule in der Ben Yehuda. Ein Radiosender hatte dort einige Bäume und Topfpflanzen engagiert, die sich künstlerisch betätigt haben.“

Ha’Gan Ha’Shikumi, Jerusalem, tief im Westen Leopoldi:
„Im 11. Monat meiner Schwangerschaft sorgt das traditionelle Frühlingsfest „DubiSchwad“ für Schmetterlinge im Bauch. Der tägliche, körpereigene Zuckerhaushalt geht hierbei ebenso ins Extreme, wie die Aufsplitterung der heutigen Wahlergebnisse. Damit die weit verbreitete Schläfenlocke den Weg zur rostigen Wahlurne findet, wird landesweit die Arbeit an den Nagel gehangen. Gleich ein ganzes Dutzend verschiedener Partein soll nun in der Knesset sinnvoll disputieren – glatte 13 Männer werden in orthodoxen Kreisen für einen Gottesdienst benötigt.
In den Synagogen ist man sich einig: Haupsache es regnet, denn die Landeseigene Papierproduktion für Thorarollen scheint wichtiger, als ein Fortschritt im Nah-Ost Konflikt!
Vom Orient zum Okzident.
Al-Quds/Yerushaláyim.“

Hochachtungsvoll,

Tobias
Propagandaministerium

Ich meine die Enttäuschung ist deutlich zu spüren. Mir geht’s ähnlich, die leise Hoffnung, die durch Mitchell als Nahostbeauftragten der USA aufkeimte ist erstmal dahin. Wenn es keine Chance gibt, dass die beiden Seiten miteinander reden, dann wird es nicht klappen. Leider sieht es gerade danach aus.


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