Einfach mal am Flughafen abhängen


Na super!
Heute durfte ich noch eine Conf-Call-Session in meinem Hotel über mich ergehen lassen. Dann bin ich pünktlich in den Bus gesprungen und der Busfahrer war zwar langweilig aber effizient. Er hat uns pünktlich am Terminal 2 von Heathrow abgeworfen.

Am Terminal 2

  • mit Hut und SonnenbrilleRoland grinst noch

Dort angekommen bekam ich sogar eine schöne Verbindung ins Internet und ich konnte noch eine Stunde arbeiten.
Es hat also irgendwie schon mal super angefangen.
Ok, an der Kontrolle hat das Teil gepiept und ein Sicherheitsmann musste mich abtatschen.
Aber das ist der geübte Reisende ja gewohnt.
Dort hätte ich jedoch stutzig werden sollen.
Der Mann fand mich so herrlich weich und kuschelig.
Ich erwähnte, dass ich das Hemd behalten will und er sich bitte ein eigenes kaufen soll. Diesen Vorschlag hat er dann auch mit einem Lachen akzeptiert.
Dank des schnellen Busses hatte ich genug Zeit und kaufte mir zwei Cider und einen netten Burger. Ok, gesund ist das nicht aber es macht Spaß.
Dann ging’s irgendwie mächtig daneben.

Flug muss leider verschoben werden

Als mein Flug eigentlich ausgerufen werden sollte, hat niemand gerufen.
Nö, da hat einfach nur auf der Anzeige gestanden: „Delayed to xxx“
Cool, erst mal haben die Schnarchis den Flug verschoben. Diesmal war die Begründung Nebel am Morgen.
Seit ca. vier Stunden war da kein Nebel zu sehen. Also hat irgend ein Dubbel wohl was falsch gemacht und der arme Petrus muss dran glauben.
So, also ich lauf also ein wenig rum und grüble was ich mit dem Rest der Zeit machen kann.
Da kommt mir die Idee!
Ich trinke einen schönen Kaffee und versuche so meine zwei Cider wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Also ab in die nächste Schlange.
Der Kaffee wird serviert (to drink in or take away?), ich bin ziemlich verwirrt. Wohin soll ich denn mit meinem Kaffee gehen? Ich hänge doch an dem wirklich nicht besonders einladenden Terminal zwei herum…
Ok, „drink in“.
Dann sitze ich gerade so hin, starte meinen Rechner und will gerade einen Schluck Kaffee zu mir nehmen und dann wird mein Flug, zwei Stunden zu früh, ausgerufen.
Also stürze ich den Kaffee herunter, schieb den Rechner wieder in seine Hülle und mach mich auf den Weg.
Vor dem Einstieg dürfen wir wieder warten. Diesmal muss noch irgendwas am Flieger gemacht werden… Ich will’s gar nicht wissen…
Ok, ich klapp meinen Laptop wieder auf und suche nach Internet.
Hier draußen gibt es kein Internet mehr…
Na toll, also gut ich schreibe einfach diesen Blogeintrag offline und lade ihn heute Abend hoch.
So, mitten im Tippen ist das Flugzeug dann doch einsatzbereit und wir sollen einsteigen.
Mittlerweile hat sich die Fluggesellschaft schon fünfmal für die Verspätung entschuldigt und sich für unser Verständnis bedankt. Wie immer habe ich kein Verständnis und verstehe auch nicht warum sich jemand dafür bedankt.
In meinem Beruf ist diese Situation eine Nichteinhaltung der SLA und schlechte Performance. Wenn ich das so häufig machen würde, wie die Luftbusse (Airbus | Flugzeug), dann würde mein Boss mir nahelegen nicht mehr zu fliegen. Also ich würde einmal fliegen, aber nur aus dem Büro :)

Einsteigen macht Spaß

Der Flugbus ist bis zum letzen Platz ausgebucht. Das Einsteigen macht da besonders viel Spaß, da irgend ein Idiot immer meint dass er seinen Platz nicht bekommt und in eine der ersten Reihen einsteigen muss.
Alle vom Platz 20 bis hinten müssen dann natürlich warten.

Hurra wir sind drin!

Auch das Einsteigen hat irgend wann einmal geklappt.
Da sitzen wir so „gemütlich“. Ich habe einen richtig dicken Mann neben mir der auch noch etwas von meinem Platz beansprucht. Glücklicherweise ist sein Kind in der anderen Sitzreihe und beide sind absolut froh, dass ich mich wegsetze.
Jetzt habe ich einen Platz für mich alleine, alles wird gut.

Naja, losfliegen können wir natürlich nicht

Der Luftbus ist, wie gesagt, bis zum letzten Platz ausgebucht. Doch wie soll es anders sein? Ein Mitflieger hat den Flug verpasst.
Jetzt muss das Bodenpersonal erst mal seinen Koffer suchen und wir dürfen gemütlich warten bis es losgeht.
Naja, damit habe ich ja gerechnet. Das ist eigentlich immer so.
Das Köfferchen ist aus dem Luftbus-Bauch entfernt worden und wir sind guter Dinge endlich lostuckern zu können.
Der Flieger setzt sich ca. 3m in Bewegung und wird gestoppt.
Was denn jetzt wieder? Bremse nicht aufgemacht? Kutter kaputt?
Nein, viel besser: „Über Brüssel ist leider zu viel Luftverkehr und deshalb können wir nicht starten“. Der Start verschiebt sich nochmal um schlappe 55 Minuten.
An dieser Aussage finde ich als nicht Luftbus-Pilot einiges ziemlich lustig.
Mir ist klar, dass die Luftbusse ihre Flugrouten haben und nur einprogrammierte Wege tuckern können.
Aber dass man nicht auf die Idee kommt einen Zweitweg einzubauen ist schon komisch.
Wenn man also Pilot ist, dann kann man nur über Brüssel fliegen. Den Weg über Paris kann man dann nicht, denn dafür hat man ja keinen Luftbus Führerschein.
Irgendwie so muss es sich wohl verhalten.
So, meine Cider haben keine Lust mehr und wollen nur noch in UK bleiben. Das kann ich ja auch verstehen und deshalb begebe ich mich zur Klo-Queue.
Dort angekommen glaubt der Mann hinter mir einfach nicht, dass da jemand auf dem WC ist. Ich versichere es ihm, die Stewardess versichert es ihm und die Tür geht auf. Ok, er glaubt dass nicht nur er sein Cider wegtragen muss.
Ich schließe die Türe, setze mich gerade so hin und der Captain spricht: „Wir dürfen jetzt doch abfliegen! Bitte alles hinsetzen es geht los!“
Naja so ähnlich halt.
Für mich bedeutet das, dass ich schnell machen muss, da Frau Stewardess jetzt alle Schafe auf die Plätze treiben will.

Wir heben ab

Jetzt wirds langweilig.
Hinsetzen, Klappe halten, Security Video ignorieren, starten, Sandwich essen, Buch lesen, diesen Artikel schreiben, landen, fertig.
Wenn der Luftbus mal fliegt, dann kann es tatsächlich mit dem Wochenende klappen.
Meine Nachbarin kann nicht besonders gut sehen. Sagen wir mal, sie stammte von einem Maulwurf ab. Die Dame wollte eigentlich noch weiter Luftbussen, aber ihr Bus war schon weg und sie musste am Transferschalter sich für einen neuen Bus einschreiben. Wie das funktioniert wusste sie leider nicht.
Die Luftbus-Stewardessen waren leider nicht in der Lage ihr Auskunft zu ihrem Ersatzflieger zu machen.
Bis zum nächsten Luftbus Abenteuer!

Ticket kaufen kann auch Spaß machen

Da wir ja so perfekt gelandet sind und unser Fahrbus (also ein normaler Omnibus) uns ohne Schramme bis zum Ausgang gebracht hatte, habe ich den Maulwurf noch zum Transfergate gebracht. Zumindest habe ich sie mit anderen Transferlern zusammengebracht, die dann den Rest des Weges mit dem Maulwurf gegangen sind. Ist wirklich nicht einfach nur ca. 30cm weit zu sehen.
Was ich hier noch spannend fand war die Aussage, dass sie ein Auto gemietet hat und in den Alpen rumgurken will…
Naja, vielleicht hat das Auto ja ein Navigationsgerät ;)
Im Zürich Flughafen gibt es Ticketschalter bei denen man mit Kreditkarte zahlen kann.
Mein Kutscher hat also tatsächlich den Weg gefunden und das Gepäck ist auch schon da.
Leider ist der Kartenleser kaputt. Und das in der Schweiz!
Die Welt bricht zusammen…
Beim genaueren hinschauen hat dann aber doch noch ein Automat (also einer von Dreien) funktioniert.
Ich kam mir irgendwie fast schon wie bei der guten alten DB vor.

Fazit

Nach 11,5 Stunden (vom Hotel bis Konstanz Endstation, bitte alle aussteigen) und zwei leeren Akkus (Schaffrechner und Privatrechner) bin ich dann auch mal heimgekommen. Immerhin noch am gleichen Tag, ein anderer Kollege hat mal für die gleiche Strecke schlappe 30 Stunden benötigt.
Ich bin kein Fan vom Luftbus-Führerschein. Ich habe schon ein paarmal mit Piloten gesprochen und angemerkt, dass ich den Job irgendwie langweilig finde.
Einer der Piloten hat erwähnt, dass er nur Teilzeitpilot ist. Wenn er Spannung haben will, dann leitet er IT-Projekte. Und zum sich entspannen sitzt er in seinen Flugbus.
So kann ich das nachvollziehen, zumindest hat er viel Zeit um über seine Projekte nachzudenken…


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