Winziger Glassplitter und Sieg nach Punkten


  • Glassplitter, Naht am Unterarm, MasstabWinziges mit großer Auswirkung:
    von oben nach unten:
    1 *****  Glasplitter im Verhältnis zur Zyste
    2 *****    vorgezeichnet was geöffnet wird
    3 *****     nochmal die Größenverhältnisse
    4 *****   nur noch 2 Fäden erinnern daran
    5 *****                   Maßstab in Zentimetern

Vor etwa fünfzehn Jahren habe ich mit einem Bierglas angelegt und nach Punkten gewonnen. Ich hatte ein kleines Loch, das Glas war vollständig zerstört.
Hä?
Genau, das wäre keinen Blogartikel wert, denn das kennen sicher viele. ;)

Jahrelang versteckt

Nach einigen Wochen hatte ich damals das Gefühl, da wäre noch irgendwas drin. Ein Arzt schnitt also nochmal auf und suchte, es ließ sich jedoch nichts mehr finden. Nach dem kleinen Eingriff war auch nichts mehr zu spüren, es schien als hätte ich mich schlicht getäuscht. Jahrelang war alles ok, bis auf eine kleine Narbe erinnerte nichts mehr an den Vorfall.

Vor einigen Wochen kam ich ungeschickt mit dem Unterarm an die Sessellehne und spürte einen heftigen Schmerz. Zunächst dachte ich an Musikantenknochen und komisch erwischt, doch nach wenigen Minuten bildete sich eine dicke Beule. Beim Abtasten war eindeutig etwas Spitzes zu fühlen. Etwas irritiert dachte ich an damals, als ich meinte, da sei noch ein Splitter drin geblieben. Es war jedoch gerade Abend und die Beule wurde zunehmend wieder kleiner, am nächsten Morgen hatte ich sie vergessen.

Gespenst im Unterarm ;)

Einige Tage später spürte ich plötzlich ohne direkten Anlass eine kleine Verdickung, wesentlich kleiner als die Beule, auch war nichts Spitzes zu ertasten. Nach einigen Stunden war es wieder vorbei und nichts war mehr zu sehen oder zu spüren. Im Laufe von etwa vier Wochen passierte das immer wieder, jedoch immer wieder war nichts mehr zu sehen oder zu tasten. Das war ein bisschen blöd, denn so wäre ein Arzttermin ja reine Glückssache. Ich wartete weiter ab. Da war wohl ein Gespenst im Unterarm, mal da, mal weg, mal sichtbar, mal nicht… ;)

Doch kein Gespenst

Vor etwa zwei Wochen änderte sich die Situation und es war immer eine kleine Verhärtung spürbar, mal sichtbar, mal nicht, aber immerhin durchgängig vorhanden. Da ich immer häufiger auch dran dachte und prüfte, nervte es mich jetzt ausreichend um einen Termin beim Arzt zu vereinbaren. Wohl doch kein Geist, kein Gespenst, sondern irgendwas Reales…

Gestern beim Arzt war es erfreulicherweise auch für ihn offensichtlich, dass da irgendwas ist, was wohl nicht hingehört. Zunächst meinte er, es könne auch eine Geschwulst sein, die nichts mit einem Fremdkörper zu tun hat. Aber genauer wüssten wir das, wenn er es geöffnet hätte.

Fremdkörper oder nicht?

Eine örtliche Betäubung und rund 20 Minuten später, fand er zunächst die Geschwulst, die sich ein bisschen dagegen wehrte von ihm entfernt zu werden. Doch nach wenigen Minuten war es erledigt und wir schauten uns das an. Schon am Geräusch bei der Suche mit der Pinzette war zu hören, dass da noch etwas Härteres als ein bisschen Gewebe drin ist. Und tatsächlich, ganz tief in der Zyste verborgen war er schließlich der kleine Glassplitter.

Glassplitter

Der Splitter selbst war nicht größer als etwa ein halber Zentimeter im Durchmesser. Die Zyste die sich rundum gebildet hatte maß dagegen immerhin etwa 5*3*1 Zentimeter.

Im Moment erinnern noch zwei Stiche mit schickem blauen Faden an den Vorfall doch in wenigen Tagen wird da wieder nur noch eine kleine Narbe sein.

Sieg nach Punkten

Unterm Strich war der Gegner  – das Bierglas – doch deutlich hartnäckiger als zunächst gedacht. ;) Rund 15 Jahre später ist jedoch auch der letzte Teil des Bierglases entsorgt und ich habe dann doch noch gewonnen. :)


7 Antworten zu “Winziger Glassplitter und Sieg nach Punkten”

  1. Hui. Das Mistding hätte ja wer weiß wo hinwandern können…
    Aber womit hatte Dich eigentlich das Glas so geärgert?

  2. Ja, wandern wäre schon möglich gewesen, aber dank der Zyste drumrum ging’s ja nicht. ;)
    Ursprünglich war ich wütend, sehr wütend, da geht schon mal was zu Bruch… Sonst eher nicht mit jahrelanger Auswirkung… ;)

  3. Respekt … muss wohl ein komisches Gefühl gewesen sein, das Ding nach 15 Jahren wiederzusehen. Aber ich glaube, auch für den Glassplitter war es eine Begegnung der merkwürdigen Art.

  4. @Volkan ja ein bisschen komisch war es schon.

    Inzwischen sind auch die Fäden wieder draußen, nach ein bisschen Überzeugungsarbeit hielt meine bessere Hälfte die Pinzette und ich konnte sie selbst entfernen. :)

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