Es ist an der Zeit… noch eine OP zum Platten entfernen


Seit den ersten Anfängen war inzwischen über ein Jahr vergangen. Weihnachten waren wir auf Malta, die folgenden Wochen waren etwas ruhiger, trotz der Routine-Untersuchungstermine. Irgendwann war es dann soweit, nach einer Untersuchung ging es darum den Termin für die Entfernung der Schrauben und Platten zu vereinbaren:

Anreise Sonntagabend, Untersuchungen ab Montagmorgen, für den Jungen und mich war der Termin eine Katastrophe, denn ausgerechnet am Fasnachtssonntag anreisen. Andererseits war allen daran gelegen, die Fehlzeiten in der vierten Klasse in Grenzen zu halten, die Ferientage boten sich an, also auch das noch… Ja, manchen ist Fastnacht egal, andere finden sie grässlich, mein Kind  und ich sind jedoch hier aufgewachsen, für uns gehört die Fasnet einfach dazu.

  • Fastnachtssonntag verkleidet kurz vor der Abfahrt

Der absolute Fasnetstag in Konstanz ist der „Schmotzige“, der Donnerstag vorm Rosenmontag. Mit dem Jungen gab es jedoch bislang einen Ablauf der Fastnachtswoche, der jetzt nicht mehr klappte. Klar der Donnerstag war noch möglich, aber viel mehr wollten wir schon nicht mehr, mit der Aussicht am Sonntag abzufahren. Rosenmontag würde ausfallen und Verbrennung am Dienstag ebenfalls.

Für manche Dinge braucht es Freunde, weder er noch ich wären an diesem Sonntag nachmittags noch zum Umzug gegangen. Doch mit einer Verabredung, wir sollen doch bitte kommen, die Mädels würden sich freuen, sind wir doch noch hin. Wie man auf dem Bild sieht, es war keine Riesenpartystimmung, aber doch ein deutlich sinnvolleres Programm, als den Nachmittag bereits mit den Gedanken an die nächsten Tage zu versauen.

Das Kind hielt den Kopf nicht nur auf diesem Bild so schräg, diese Haltung, die er sich vor der OP schon angewöhnt hatte, kam kurz nach dem Ende der Halskrause wieder, weil sie schmerzärmer war. Die rechte Schulter war auch noch sehr lange deutlich höher als die linke und so hielt sich die Haltung zunächst deshalb, blieb dann jedoch noch einige Jahre darüber hinaus.

Im Nachhinein betrachtet waren es tatsächlich nur ein paar Tage in Freiburg mit erneuter OP, um die Platten zu entfernen. Es lief alles recht gut, es gab keine Komplikationen,  auch die Nachuntersuchungen zeigten, es schien alles wie erhofft zu klappen. Aber es waren einfach wieder fünf Tage im Klinikalltag, wieder in den Ferien… Es tat uns beiden nicht gut, trotz guter Aussichten und insgesamt beruhigender Ergebnisse, war es als wären wir wieder am Anfang. Auch die Rückkehr in den Alltag, alle anderen in seiner und meiner Schule hatten Ferien gehabt, machte es nicht gerade leichter. Wir knabberten einige Zeit dran, bis es wieder etwas weiter weg war.

In den Osterferien fuhren wir dieses Mal mit Roland nach England. Dass das Kind wegen seines Asthmas ausgelöst von einer Katzenallergie eine Nacht in einer Garage schlafen musste, weil sich spätabends kein anderer Schlafplatz mehr finden ließ, war bezogen auf die Zeit in Freiburg eher amüsant. Am nächsten Morgen wechselten wir zu einem Campingplatz und das Problem war gelöst. In England wurde es dann auch wieder besser, er und ich bekamen wieder Abstand zu Klinikzeiten, es gab richtige Ferien, die sogar Wegfahren enthielten.

Die darauf folgenden Wochen liefen sehr gut, das Kind freute sich aufs Gymnasium, ich war mit der Prüfungsvorbereitung für meinen Abschluss als fremdsprachliche Wirtschaftskorrespondentin beschäftigt. Roland hatte seinen ersten Job nach dem Studium, es entstand ein ganz normaler Alltag.

War es jetzt endlich vorbei?

Im nächsten und vorletzten Teil geht es um „alles gut, alles vorbei?!“


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